Geschichte des Haarschmucks

Die Geschichte des Haarschmucks

Wo kommt er her unser Haarschmuck? Was bedeutet es und vor allem, aber warum gibt es ihn?

In den folgenden Zeilen haben wir ganz bewusst einmal in der Geschichte gekramt. Denn wir wollen Euch teilhaben lassen an der Geschichte und der Faszination des Haarschmucks.

Der Ursprung des Haarschmucks wird schon vor tausenden von Jahren vermutet. Damals wurde, unter anderem, aus dem Haar von verstorbenen Angehörigen Trauerschmuck gefertigt. Grundsätzlich verstehen wir heute unter Haarschmuck, wie bei Schmuck im allgemeinen, entsprechende Ziergegenstände. Vor vielen Jahren jedoch wurden diese Verzierungen der Haare meist aus rituellen und Stammeszugehörigen Gründen gemacht. Später dann verzierte man sich ganz bewusst das Haar. Hierzu dienten Blumen und einfaches geschnitztes Holz oder auch Knochen. Im alten Ägypten z.B.  flochten sich die Menschen goldene Fäden ins Haar, um so ihrem Stand und Ihrer Herkunft Ausdruck zu verleihen.

Besonders ausdrucksvoll war der Kopfschmuck der Ureinwohner des amerikanischen Kontinents. Prachtvoller, farbenfroher Federschmuck zeigte die hierarchischen Strukturen der verschiedenen Stämme auf.

Bis heute hat sich der Haarschmuck auf ganz verschiedene Arten weiterentwickelt. Heute haben wir andere Materialien zur Verfügung und doch greifen wir, vor allem in der Fashion Mode Welt, oft auf die ganz alten Verzierungsgegenstände zurück. Prachtvollen Feder und Blumenschmuck im Haar sieht man häufig auf den Laufstegen der großen Metropolen.

Schon die alten Römer zeigten sich absolut modebewusst und legten sehr viel Wert auf Ihre Haare. Während bei den Männern anfangs noch lange Haare und Bärte als Trend galten, entwickelte sich bei den Damen eine aufwendige Haarkultur.

Römerinnen benutzten Haarnadeln aus Gold oder Elfenbein. Wohlhabende Frauen legten sich eine Sklavin zu, die ihre Frisur überwachen sollte. Mit heißen Eisenstäben wurden Locken geformt und auch mit Farbe wurde nicht gespart. Allerdings tat dies den Haaren nicht sehr gut und viele Damen litten an Haarausfall.  Hatte man nun eine Sklavin, hatte dies auch den Vorteil, wenn sich die Sklavin ihre eigenen Haare wachsen ließ, konnte die Herrin mit etwas Geduld ihre eigene Echthaarperücke „züchten“.

Offenes Haar trugen nur Mädchen und junge Frauen. Römerinnen aus gutem Hause trugen die beliebteste Frisur namens „Tutulus“. Hier waren die Haare zu Strähnen verflochten und dann wie ein Kegel zusammengesteckt.

Als Haarschmuck dienten um 500v.Chr. Nadeln aus Eisen, Knochen oder auch Gold. Diese wurden auch von Kunstschmieden zu Haarkämmen geformt und dann als Verzierung ins Haar gesteckt.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine bunte und vor allem aufwendige Haarkultur. Durch die stetige Ausbreitung des römischen Reiches sah man andere Trends und Gegebenheiten. In einer Welt ohne Smartphones, Internet & Co war eine angesagte, ausgefallene Frisur das absolute Statussymbol.

Im 13. Und 14.Jahrhundert hatte das Haar für die mittelalterlichen Menschen eine sehr große Bedeutung.

Es galt als eine Art Symbol von Kraft und Autorität. Das schlimmste was einem damals in Bezug auf die Haarpracht passieren konnte war sie zu verlieren.

Sowohl Frauen als auch die Männer trugen damals ihre Haare lang. Könige und Herrscher trugen lange Haare und Bart. Die adeligen Menschen trugen sie immer etwas kürzer als der König um die Autorität nicht zu untergraben.

Zöpfen oder zufrieden; dazu kommen ein Reif oder ein Diadem und eine Kopfbedeckung (wenn sie verheiratet waren). Anne von Böhmen, die Ehefrau Richards II., bevorzugt einen einzigen langen Zopf. Mädchen schmückten Ihr Haar mit Edelsteinen und Blumen aus Gold und Juwelen oder auch mit pelzbesetzten Kapuzen.

Im 14. Jahrhundert wurde das Haar nur in der Abgeschiedenheit der eigenen Wohngemächer unbedeckt und offen getragen. Langes, offenes Haar galt allgemein als verführerisch und wurde deshalb, wie auch nackte Arme und Beine versteckt, um Unschicklichkeit zu vermeiden. Nur zügellose und liederliche Frauen wagten sich mit offenem und unfrisiertem Haar nach draußen.

Für uns wäre das heute alles undenkbar. Aber dass wir unser Haar gerne durch schöne Haaraccessoires auf Stylen das war wohl damals dann auch schon so.

Aus der Antike und dem Mittelalter wissen wir nun, dass die Menschen schon damals in Ihren Haaren eine Art Statussymbol sahen. Sei es in Gedenken an verstorbene oder aber um zu zeigen zu welchem gesellschaftlichen Stand man gehörte. Die Haare waren sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.

Wir überspringen nun die Epochen des 15.bis 18. Jahrhunderts und wollen uns gleich dem frühen 19. Jahrhundert widmen.

Während zu Zeiten der französischen Revolution noch opulente Perücken im Trend lagen, traten in der Biedermeierzeit erneut römische und griechische Frisuren in den Vordergrund.

Immer häufiger wurden nun vermehrt Zierkämme, Diademe, Hauben und Seidenbänder eingesetzt und meist waren T-, V-, Y- oder U-förmige Scheitel in Mode. Doch auch in dieser Zeit mussten Damen eine Kopfbedeckung, wie Hauben, Hüte oder Turbane tragen, die mit den oft hohen Frisuren alles andere als bequem waren.

Später waren die Frisuren der Frauen vielfach durch einen breiten, auf dem Hinterkopf aufgesteckten Knoten gekennzeichnet.

Schon jetzt konnten es sich immer mehr Menschen leisten einen Friseur aufzusuchen. Ein Berufstand hatte seinen Ursprung und seine Aufgabe gefunden. Im Jahr 1888 wurden Zwangsinnungen, Gesellen- und Meisterprüfungen eingeführt und erste Handwerkskammern gegründet. Schon ein Jahr später etablierte sich der Verband der Barbier-, Friseur- und Perückenmacher. 1907 wurde der erste Salon eröffnet und ab 1916 kam es zu ersten Modenschauen speziell für Frisuren. Die Erfindung des Föhns, der ersten richtigen Lockenwickler, des Dauerwellapparates und der Trockenhaube brachte den Sprung in eine völlig neue Ära. Das 20. Jahrhundert. Vorbei an den wilden 20ern à la Babylon Berlin, über die schreckliche Kriegszeit der 40er vorbei an den 1960er Jahren, in welchen gerade wir Frauen immer noch um unsere Rechte der Gleichberechtigung zu kämpfen hatten, geht es direkt in die schrillen 1980er.

Hier werden nun die Karten neu gemischt. Haarbänder in den schrillsten Farben, Haarreifen aus Kunststoff in breit in schmal und Hauptsache in Neon. Stil ist was für Anfänger, hier zählt, wer auffällt ist im Trend. Die Graffittibewegung ist im vollen Gange und längst hat man den gesellschaftlichen Regeln neue Regeln gegeben.

Die Musikindustrie zog einen Star nach dem nächsten hervor. Von NENA über Madonna, von Michael Jackson über David Bowie, ACDC, Elton John und Co die Devise lautete, schrill, laut und auffällig.

Die spiegelte sich auch in den Hairstyles wider. Der absolute Kultfilm der 80er

„Dirty Dancing“  bescherte nicht nur den Tanzschulen einen steigenden Umsatz, nein auch die Friseure kamen mit den Dauerwellen nicht mehr hinterher.

Die absolute Nr. 1 Trendfrisur der 1980er war allerdings vorne kurz, hinten lang und bei Männern Oberlippenbart, kurz genannt der Vokuhila !

Für den Vokuhila ließ man sich einen fransigen Pony und eine kurze vordere Haarpartie schneiden, während die hinteren Haare lang über den Nacken fielen. Das Relikt der 80er Jahre wurde sowohl von Männern als auch von Frauen getragen.

Sprüche aus dieser Zeit lauteten ca so:

  • Ich geh kaputt, wer kommt mit?
  • Fettflecke werden wie neu, wenn man sie regelmäßig mit Butter bestreicht!
  • Keine Macht für Niemand!
  • Was Krupp in Essen, sind wir im Trinken.
  • Alle wollen zurück zur Natur, nur nicht zu Fuß.
  • Die Stoßstange ist aller Laster Anfang

Wild waren sie die 1980er und schön und bunt und frei. Schrille Neon Haargummis und wilde Haarfrisuren in allen Styles ein wahres Fest für die Augen.

Kräftige Haarfarben, freche Kurzhaarfrisuren oder auch pompös gesteckte Frisuren, Flechtfrisuren oder auch offenes Haar gehören heute zum aktuellen Beauty- Erscheinungsbild genauso wie der Klassiker Bob oder kreative Frisuren mit Pony.

Heutzutage sind dem Trend keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist was gefällt. Die Stars von Heute setzen den Trend. Ganz gleich welchen Stand, welches Geschlecht welche Hautfarbe oder welche Gesinnung man heute hat.

Sei es im Lady Gaga Style mit Lack und Leder oder im Sex and the City Look mit großen Haarbändern und Scrunchies im Haar. Wir sind im 21.Jahrhundert angekommen und die Vielfalt an Haarschmuck in den unterschiedlichsten Formen, Materialien und Farben kennt keine Grenzen. Wir tragen Haarreifen, Haarbänder, Scrunchies, Haargummis, Schleifen, Haarspangen, Haarnadeln, Haarklammern und alles was zum Outfit, passt im Haar.

Die Frau, der Mann von Welt kann alles tragen, auch im Haar.